Bidese, Ermenegildo (2009) Sprache als Kontinuum, Sprache als ‚Diskretum’ in der aristotelischen Physik. Beiträge der Österreichischen Ludwig Wittgenstein Gesellschaft: Contributions of the Austrian Ludwig Wittgenstein Society; 17 . Kirchberg am Wechsel : Österreichische Ludwig Wittgenstein Gesellschaft, pp. 59-61.
Abstract
Ziel des Beitrags ist zu zeigen, mit welchem Sprachverständnis Aristoteles im sogenannten Proömium seiner Physikvorlesungen (184a10-b14) operiert. Ausgehend von der erkenntnistheoretisch relevanten Frage, wie eine immer in Veränderung begriffene Wirklichkeit wissenschaftlich erfasst werden kann, wird durch die Analyse und die Interpretation des Textes gezeigt, dass Sprache hier einmal als undifferenziertes Kontinuum, ein anderes Mal als diskretes Relationsgeflecht verstanden wird. Obwohl ersteres nicht als wissenschaftliche Erkenntnis gilt, bildet es die Grundlage, auf der letzteres, sehr wohl wissenschaftliche Erkenntnis, fußt. In der unendlichen Bewegung der Wirklichkeit schafft Sprache somit eine erste Ebene, von der aus Philosophie überhaupt erst möglich ist.
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